Die Plastikräder meines dunkelblauen Schrankkoffers rattern über den Fußboden einer britischen Passkontrolle. Der Klang verliert sich in dem undurchdringbaren Dschungel eines multinationalen Stimmenchores, und Schweiß perlt mir von der Stirn, spät dran, ich werfe einen Blick auf den Reisepass. Flughafen London Luton, es ist ein heißer Augusttag auf Englands Straßen, viele der Menschen um mich tragen Shorts und Bermudahemden. Eine uniformierte, dunkelhäutige Frau mit harten Gesichtszügen mustert mein Gesicht. "Grown up, huh?" - Mein Ausweisbild stammt aus den meinen harten Grundschuljahren. Ich nicke vorsichtig, ein kurzes Murren ihrerseits.
"Welcome to London, Sir."
Und ich trete aus der Internationalen Zone hinaus in die von Sonnelicht durchflutete Lobby des Flughafens. Adrenalin schießt in meine Venen, als ich meinen Fuß auf englischen Boden setze.
Mit langsamem Schritt schleife ich meinen Koffer vorbei an den grünen Neonleuchten vor Mark & Spencer's, vorbei an allerhand Läden voller kitschiger Plastiksouvenirs, lauter kleinen Big Bens aus Schokolade und dicken, roten Spielzeugbussen.
Plötzlich - jemand tippt auf meine Schulter, ich zucke zusammen. Ein hünenhafter, kurzgeschorener älterer Herr in Anzug lächelt mich an und fragt mich freundlich, aber bestimmt, in einem unverkennbaren Cockney-Touch ob ich Lukas sei.
"Yes, Sir. But, who are you?" - Der Hüne stellt sich vor, sein Name sei Wilf. Wilf erklärt mir, er sei mein Chauffeur für den heutigen Tag. Während er meinen Schrankkoffer in den Rückraum seiner BMW-Limousine lädt und mir die Tür zum Einsteigen öffnet, frage ich ihn wo die Reise hingehen soll.
"To Putney, the Southwest of London City